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(Un)Fairer Wettbewerb

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DSC_0426Ich hatte schon in diesem Artikel auf den Umstand des Unfairen Wettbewerb hingewiesen, das Ausländische Spediteure sich einen weiteren Wettbewerbsvorteil dadurch verschaffen, in dem Sie Ihre Frachten mit Fahrzeugen transportieren, die lediglich über ein Ausfuhrkennzeichen verfügen.

 

Das ist nicht nur, wie auf dem Bild zu erkennen ist, bei Anhängern oder Aufliegern so, sondern auch mit Zugmaschinen, für die der Deutsche Spediteur Steuern zu bezahlen hat.

Wie ich ebenfalls in dem oben verlinkten Artikel schrieb, sehen die Zuständigen Behörden (BAG und Zoll) hier keinen Handlungsbedarf, da der eine dafür „Nicht zuständig“ ist und der andere im Rahmen der Gesetzlichen Vorschriften kein Verbot sieht, da es nicht explizit verboten ist. Naja, beim Zoll scheint man auch nicht begriffen zu haben, das nur weil etwas nicht nach geltendem Recht verboten ist, auch nicht gleichzeitig erlaubt ist.

Da ich gestern auch Kroatische LKW’s gleich Rudelweise gesehen habe (die Kabotagebeschränkung ist ja nun für Sie aufgehoben), vielen mir wieder die unendlichen Beteuerungen der EU ein, man wolle ja nur einen Fairen Wettbewerb.

Das dies aber Europaweit nicht klappt, schon alleine aufgrund der Unterschiedlichen Lohnzahlungen / Lebenshaltungskosten etc., kapiert in Brüssel scheinbar keiner, oder es ist pure Absicht, das in bestimmten Ländern so langsam aber sicher bestimmte Branchen den Bach runter gehen. Eines der vielen Zeichen dafür ist, das der Anteil an Deutschen Spediteuren im Nationalen Fernverkehr jedes Jahr um 1 – 2 % schrumpft, wenn man den Statistiken des BAG glauben könnte. Hier vermute ich allerdings wieder einmal nur eine geschönte Statistik. Wäre ja bei unserer Regierung nichts neues.

Logisch ist auch, das viele Fahrer aufgrund des hohen Anteils an Osteuropäischen Speditionen hier auf Deutschlands Straßen, Angst um Ihren Arbeitsplatz haben.

Verständlich, denn im Gegensatz zu unserem Bundesverkehrsminister Dobrindt, sehen nicht nur wir Fahrer erhebliche Marktstörungen, sondern unsere Mittelständischen Arbeitgeber ebenfalls.

Vor ein paar Jahren, hat sich ein hier im Sauerland ansässiges Sägewerk von seinem Hausspediteur, der seid Jahrzehnten für dieses Sägewerk gefahren ist, getrennt und das nur, weil ein polnischer Spediteur um ein vieles billiger war / ist. Der Deutsche Spediteur musste sich daraufhin drastisch Verkleinern, stand soweit ich weiß auch kurz vor der Insolvenz. Das hier die Kabotagebestimmungen nicht eingehalten werden, weil diese ja auch Deutschland weit aufgrund von „Personalmangel“ beim BAG, nicht kontrolliert werden, brauche ich hier wohl für Branchenkenner nicht erwähnen.

Gut, das auch Große Logistiker sich nicht an die Kabotagebestimmungen halten, sehe ich schon alleine daran, das seltsamerweise, jeden Tag oder auch jeden zweiten Tag immer die gleichen LKW’s bei gewissen Niederlassungen eines dieser Großen Logistiker an den Rampen zu sehen sind.

Doch nun genug des um den heißen Brei redens.

Die EU kann niemals für einen Fairen Wettbewerb sorgen, wenn nicht gewährleistet ist, das alle auf dem gleichen Level spielen müssen oder können. Fahrerlöhne die zwischen 250€ Brutto und bis zu ca. 2500 € Brutto oder mehr schwanken, machen dies unmöglich. Nicht umsonst wurde in der EU Petition schon darauf hingewiesen.

Mittlerweile sind auch viele Fachleute aus der Branche der Meinung, das es hier einen Einheitlichen EU-Weit geltenden Mindestlohn von min. 12 € / h. geben muss, damit zum einen das Sozialdumping aufhört und zum anderen auch mal ein wirklicher Schritt in die Richtung fairer Wettbewerb getan wird.

Doch das ist leider noch Wunschdenken…

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(Un)Fairer Wettbewerb

by Christian time to read: 5 min
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