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Wie geht es weiter?

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Doch, was wird auch davon gehalten?

Wenn ich an meine Kindheit denke, so war eigentlich meine Mutter eigentlich immer zu Hause. Meinen Vater habe ich selten gesehen, da er ja wie ich auch, Berufskraftfahrer war. Bin ja in zweiter Generation LKW Fahrer.

Damals war auch das Geld immer da, dass man mal für 14 Tage in den Urlaub konnte. Bei uns war es vorzugsweise Teneriffa oder Gran Canaria. In Österreich waren wir auch mal, aber wir sind eigentlich immer in den Urlaub geflogen.

Aber es war eigentlich nie so, dass meine Mutter hätte arbeiten gehen müssen und ich von morgens bis abends in den Kindergarten. Gut zu meiner Zeit waren U3 Kita Plätze Dinge, die keiner brauchte, die auch nie Thema waren.

Und was ist heute? Heute hat man einen Anspruch auf einen U3 Kita Platz und kann diesen sogar einklagen. Heute verkauft man uns das so, damit beide arbeiten gehen können, wenn Sie denn wollen. Was aber „die da Oben“ vergessen / nicht sehen wollen, heute müssen beide Elternteile arbeiten gehen, damit man die laufenden Kosten gedeckt bekommt. Urlaub? Fehlanzeige. 

Ich bin mit meiner Frau jetzt 17 Jahre zusammen, davon 12 verheiratet. In diesem 17 Jahren haben wir es genau 1x geschafft, zusammen in den Urlaub zu fahren. Wohlgemerkt: Fahren! Nix mit fliegen.

Morgen sind Landtagswahlen

Wie ich eingangs schon schrieb, morgen sind in NRW Wahlen. Versprochen wurde uns viel. Auch das es mehr Kita Plätze geben soll. Doch dafür, dass mal was an den Löhnen getan wird, davon hört man keine Versprechen. Gut, es gibt da die eine oder andere Partei fordert einen Mindestlohn von 12€. Super Mindestlohn…

Wenn ich in unsere Branche gucke, weiß ich, dass diese 12€ nicht bezahlbar sind. Unsere Konkurrenz aus dem Ostblock fährt für 350 – 1000€ Brutto im Monat und sieht seine Familie vielleicht mal alle 6 Wochen. Klar im günstigsten Fall. Gibt auch welche die mehrere Monate draußen bleiben müssen.

Als ich mit dem Fahren angefangen habe, fing man mit Klasse 2 (Heute C / CE ) in unserer Region mit 4300 DM Brutto an. Heute kann man froh sein, wenn man 2000€ Brutto hat und das im Fernverkehr. Spesen? Klar die gibt es bei den einen oder anderem Spediteur. Aber dann auch nur die 12 bzw. 24€ die es hier Deutschland festgeschrieben sind. Die Spesen die fällig werden, wie etwa 31€ am Tag oder 46€ für die 24 Stündige Abwesenheit, zahlen die wenigsten. 

Sicherlich, in unserer Branche würden die 12€ Mindestlohn eine Menge bringen. Wenn Sie denn gezahlt würden. Denn beim jetzigen Mindestlohn wurden ja schon genügend Legale und Halblegale Wege gefunden, um den Mindestlohn zu umgehen, oder halt eben andere vorgeschriebene Zahlungen nicht zahlen zu müssen. 

Von den letzten Wahlversprechen ist kaum was zu sehen. Bei den neuen, vermisse ich einiges. Wo sind die Versprechen, dass man sich um einen Fairen Wettbewerb kümmert. Wo bleiben die Versprechen an den Mittelstand (vorzugsweise in unserer Branche), das man sich darum kümmert, dass man wieder von der Selbstständigkeit leben kann? 

Ich steh da voll hinter meinem Chef, denn dieser wünscht sich den alten EKT wieder. Der wurde ja für den „Fairen Wettbewerb“ abgeschafft. Nur Fair ist das nicht, wenn andere EU Staaten dadurch unter die Preise kloppen können, in dem Sie Ihren Fahrern nicht das zahlen, was wir verdienen. Alleine schon aufgrund der Unterschiedlichen Lohngefügen innerhalb der EU, kann es gar keinen Fairen Wettbewerb geben.

Und dagegen müsste unsere Regierung mal was tun. Gut, dass passt zwar nicht zu den Landtagswahlen, aber es ist ein Anliegen.

Die Kinder sind die Leidtragenden

Noch mal zurück auf die Kitaplätze. Diese sind doch nur dafür da, damit man die Eltern zu beiden Teilen als Arbeitsdrohnen weiterhin auswringen kann. Die Kinder zählen dabei erst mal nicht, weil man kann da ja nichts im Wirtschaftlichen Sinne anfangen. Sprich, die können ja nicht arbeiten.

Wenn ich das bei meinem Sohn sehe, so leidet er darunter. Ist auch logisch. Er sieht uns ja kaum. Ich gehe morgens im Dunkeln zur Arbeit und mit viel Glück komme ich so nach Hause, dass ich Ihn noch ins Bett bringen kann. Da bleibt er dann für ein paar Stunden und kommt dann irgendwann zu uns ins Schlafzimmer, zum kuscheln. Anders geht es ja nicht. Am Wochenende, da geht dann was. Da kann man sich dann mal mit den Kindern beschäftigen. Super. Das ist dann Familiäres Leben wie es unsere Politiker gerne für unsere Wirtschaft hätten.

Achja, die Alleinerziehenden habe ich ja noch vergessen. Die müssen auch zusehen, dass deren Kinder in die Kita kommen, damit Mutti oder Vati der Wirtschaft zur Verfügung steht. 

Total unentschlossen

Ich weiß auch jetzt noch nicht, wo ich morgen meine beiden Kreuze machen soll. AfD kommt für mich aus den o.g. Gründen gar nicht in Frage. CDU/CSU schon mal gar nicht, denn da wurde ja nur gelogen bis sich die Balken biegen. Wie sagte Mutti Merkel noch? „Mit mir wird es keine PKW Maut geben!“ Und was kommt jetzt? Die PKW Maut. Und vieles andere was ja nicht kommen soll.

Viele Arbeitnehmer finden ja die AfD als die Alternative für Deutschland. Eine Partei die fast vorwiegend nur Leute aus der Industrie und Wirtschaft in den Führungspositionen hat, die eigentlich nichts anderes wollen, als das Sozialsystem was wir derzeit haben, zu kippen und die Arbeitswelt in Deutschland zu Gunsten der Wirtschaft zu formen. Aber das will man ja nicht sehen. Man wählt ja die AfD aus Protest. Das ist in etwa so, als wenn die Antilope zum Löwen geht und Ihn darum bittet, gefressen zu werden, bevor es jemand anderes macht.

Wenn ich weiß was ich wählen will, dann wähle ich auch aus Protest. Aber dann das, was auch etwas bringt. doch bislang kann ich mich nur für das „kleinere Übel“ entscheiden. Und da weiß ich noch nicht welches das ist….

  1. Ich kann das nachvollziehen. Jeder, der in einem kleineren betrieb arbeitet kann das. Und richtig – nur aus Protest die zu wählen, die uns schaden, das bringt gar nichts.

    • Ich sprach von Sinnvollen Protestwählen. Komiker haben wir jetzt schon an der Politspitze.

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by Christian time to read: 8 min
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