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Der Bericht in der Aktuellen Stunde im WDR vom 13.01.2018

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Am 11.01.18 hatte ich ein Team vom WDR zu Gast bei mir im LKW.

Thema war eigentlich vieles was in unserer Branche so abgeht. Man wollte mit mir quasi „über Gott und die Welt“ reden. Was daraus nun geworden ist, konnte man dann am 13.01.2018 in der Aktuellen Stunde sehen.

Ich will hier weder etwas schön reden, noch will ich mich dafür entschuldigen, was der WDR aus diesen anderthalb Stunden, die ich den Reporter und die Kamerafrau mit hatte, aus dem Interview gemacht haben.

Alkohol ist und bleibt ein Problem

Natürlich kamen wir in dem Interview auch auf den Unfall zwischen Weihnachten und Neujahr auf der A61 zu sprechen, bei dem eine Junge Polizistin Ihr Leben verlor. Natürlich wollte der Reporter auch meine Beobachtungen wissen, die im Zusammenhang mit Alkohol und LKW Fahrern stehen. Und ja, meine Aussage, dass die Osteuropäischen Fahrer saufen wie die Kesselflicker habe ich so gesagt. Allerdings im Zusammenhang mit einem ganz anderen Thema zu dem ich eine ganze Menge mehr Hintergrundinformationen geliefert habe: Sozialdumping im Transportsektor.

Es ändert aber nichts an der Tatsache, dass Alkohol nach wie vor ein Problem darstellt. Wie der Holländische Fahrer in dem Beitrag schon richtig gesagt hat, es saufen nicht nur die Osteuropäer. Leider entsteht dadurch der Eindruck, dass wir alle saufen würden, was definitiv nicht der Fall ist.

Vieles wurde nicht gesendet

Ich hatte nun zum vierten Mal ein Kamera Team im LKW. Dies war nun das erste Mal, mit negativen Erfahrungen. Auch wenn es sich jetzt so anhören wird, als ob ich den WDR in Schutz nehmen will, was nicht der Fall ist, der Reporter und die Kamerafrau waren anderthalb Stunden mit mir unterwegs. In diesen anderthalb Stunden haben wir über vieles gesprochen, was nicht gesendet wurde. So zum Beispiel, dass viele der Fahrer die ich kenne und mit denen ich täglich zu tun habe, alles andere als Verkehrsrowdies sind, sondern sich Ihrer Verantwortung im Straßenverkehr bewusst sind und auch dementsprechend verhalten. Leider sind es nun mal immer wieder die Negativen Sachen, an denen wir alle gemessen werden. Auch das habe ich dem Reporter mitgeteilt.

Ebenso die Situationen an den Rampen, Parkplatznot etc. All das kam nicht in dem Beitrag. Aber wie gesagt, genau das interessiert keinen, denn es wird lieber auf dem rumgehakt was im Beitrag gesendet wurde.

Vielleicht hätte man vieles von dem was ich zusätzlich noch in dem Interview gesagt habe, mit rein packen können. Das nicht nur durch meine Aussagen nun der Eindruck entstanden ist, dass wir LKW Fahrer alle an der Flasche hängen würden, liegt einzig und allein in der Verantwortlichkeit des WDR.

Vieles wurde nun mal nicht gesendet, was in der Kürze des Beitrages auch nicht reingepasst hätte. Das wäre dann eher was für eine Abendfüllende Dokumentation gewesen, was aber wohl kaum ein Sender senden würde. Ich denke mal, dass man das ganze auch anders hätte darstellen können.

Die Kontrolldichte ist ein Witz

In dem Interview bin ich auch auf die aktuelle Kontrolldichte der Behörden eingegangen. Am Ende des Beitrages wird zwar seitens der Regierung (haben wir eigentlich jetzt eine?) behauptet, dass die Polizei in NRW wehement Fahrzeugkontrollen durchführt, aber da stelle ich mir die Frage: WO DENN? Denn genau das hat man mir in dem Interview auch erzählt, dass da ein Schreiben vorliegen würde, was diese Aussage behauptet.

Dem Reporter erzählte ich daraufhin: Kontrollen? Habe ich schon seit 8 Jahren nicht mehr erlebt. Wären die Kontrollen erheblich mehr, hätte ich davon was mitbekommen. Selbst wenn man beim Bundesamt für Güterverkehr anruft, wird man a) nur weiter verbunden und b) am Ende dann mit den Worten abgespeist, dass solche Dinge ja jeder Behaupten könne, oder man keine Hetzjagten auf Speditionen veranstalten will. Von daher, kann ich mir mehr Kontrollen zwar Wünschen, aber mein Eindruck ist, es wird keine geben.

Es ändert nichts an dem Ergebnis

Das in dem Beitrag einiges aus dem Zusammenhang gerissen wurde, ändert nun nichts an dem Ergebnis. Mich von meinen Aussagen zu distanzieren bringt in meinen Augen nichts, denn gesagt ist gesagt. Ob nun in dem richtigen Kontext oder auch nicht, ändert nichts daran, dass die Öffentlichkeit einmal mehr ein schlechtes Bild von uns hat.

Wenn man sich den Beitrag noch mal genauer anschaut, wird eigentlich klar, dass über vieles gesprochen wurde. Aber daran wird man nicht gemessen. Statt dessen werden Vorwürfe laut, ich hätte es aufgrund meiner Medienerfahrung besser wissen müssen. Aber welche Erfahrung hab ich denn? 4x hatte ich bis jetzt ein Kamerateam mit, 3x ist es gut gelaufen und nun ist es einmal schief gegangen. Habe ich dadurch schon die Medienerfahrung, dass ich gewisse Dinge im Vorfeld wissen muss? Ich denke nicht.

Bei Facebook habe ich es bereits geschrieben: Ich habe auf das Endergebnis wie es gestern Abend gesendet wurde, keinen Einfluss gehabt. Ich hatte auch keine Möglichkeit auf die Aussagen anderer beteiligter Einfluss zu nehmen. Ich distanziere mich auch nicht von den Aussagen die ich selber in dem Beitrag getätigt habe im einzelnen, sondern möchte hier noch mal klipp und klar sagen, dass diese nicht im Zusammenhang zu dem Beitrag selber stehen und betreffende Passagen, die das ganze ins Rechte Licht rücken könnten, raus gelassen wurden. Ob mit Absicht oder nicht, lasse ich nun dahingestellt.

Mit dem Endergebnis selber, bin ich alles andere als zufrieden. Doch daran ändern, kann ich auch nichts. Für den Schnitt des Beitrages ist einzig und allein der WDR verantwortlich und somit auch die Inhaltliche Gestalltung!

Und denen die „nur Kritik“ üben: Macht es doch mal besser. Versucht Ihr doch mal in der Kürze der euch zur Verfügung stehenden Zeit alles wichtige was in unserer Branche falsch läuft, einem Reporter mitzuteilen.

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Der Bericht in der Aktuellen Stunde im WDR vom 13.01.2018

by Christian time to read: 8 min
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