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Actie in de Transport

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Zuletzt aktualisiert am 17. November 2013

Demonstration von Kraftfahrern gegen zunehmendes Sozialdumping im europäischen Straßentransport

Am 1.Juni 2013 findet in Berlin eine Kundgebung der Kraftfahrer statt. Die Kundgebungsteilnehmer treffen sich ca. 10.00 Uhr in Berlin Tiergarten an der Siegessäule. Zu Fuß und mit LKW startet der Demonstrationszug gegen 11.00 Uhr, zieht durch die Straße des 17. Juni über den Abzweig am Brandenburger Tor zum Platz der Republik. Dort werden mehrere Redner das Wort ergreifen.
Die Kundgebung wird von der Initiative „Actie in de Transport Deutschland“ organisiert und von den Kraftfahrer-Clubs Deutschland e.V. aktiv unterstützt.

Die Liberalisierung im Transportsektor in Europa sorgt für eine wettbewerbsverzerrende Situation. Transportpreise sinken ins Bodenlose, westeuropäische Speditionen haben in den vergangenen Jahren nach Osteuropa ausgeflaggt und führen von dort internationale Transporte überwiegend für Logistikkonzerne und die Automobilindustrie durch. Laut der letzten Mautstatistik des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG) aus dem Jahr 2012 ist der Anteil deutscher Transportunternehmen auf heute rund 62 Prozent gesunken. Besonders in den Nord- und Ostseehäfen warten Fahrer aus Osteuropa zum Teil unter erbärmlichen sanitären Zuständen auf Ladung, um diese kreuz und quer durch Europa zu transportieren.
Im Zuge dieses Wettbewerbs über den Frachtpreis haben sich die Arbeitsbedingungen der deutschen Lkw-Fahrer verschlechtert, Löhne stagnieren oder sinken, der Beruf selbst verliert Nachwuchskräfte, so dass die heimischen Transportunternehmen jetzt immer öfter osteuropäische Arbeitskräfte ins Land holen. Diese sind dann aber zum Teil drei Wochen im Lkw unterwegs, bevor sie wieder nach Hause fahren. Das kollidiert mit Artikel 8/Absatz 8 der EU-Verordnung 561/2006 über die Sozialvorschriften, bei denen Lkw-Fahrer ihre Pause von 45 Stunden nicht im Lkw verbringen dürfen. In den Niederlanden und in Belgien wurden in der jüngsten Vergangenheit Briefkastenfirmen gegründet, um osteuropäische Fahrer illegal zu osteuropäischen Löhnen im nationalen Transport zu beschäftigen.
Allein in Dänemark haben bereits rund 10.000 Lkw-Fahrer ihre Jobs verloren, weil komplette Flotten ins Baltikum verlagert wurden. Doch nun gehen auch den osteuropäischen Transportunternehmen, die überwiegend für westeuropäische Logistikkonzerne unterwegs sind, offenbar die heimischen Fahrer aus. Auch aus diesem Grund hat das lettische Transportunternehmen SIA Dinotrans aus Riga die ersten 25 Lkw-Fahrer von den Philippinen geholt.

In ihrer Studie „Moderne Sklaverei im heutigen Europa?“ macht die ETF (European Transport Forderation) auf die allgemeinen Zustände im Transportwesen in Europa aufmerksam.
https://www.itfglobal.org/files/extranet/-75/37890/ETF%20brochure%20Modern%20slavery%20in%20modern%20Europe%20DE.pdf

Arbeitsmarkt BA-Chef Weise rechnet mit starker Zuwanderung aus Bulgarien und Rumänien
Ab 2014 soll für Bulgarien und Rumänien die volle Freizügigkeit innerhalb der EU gelten. Der Chef der Bundesagentur für Arbeit geht davon aus, dass dann zwischen 100.000 und 180.000 Zuwanderer aus diesen Ländern jedes Jahr nach Deutschland kommen.
Deshalb fährt tagtäglich die Angst um soziale Sicherheit und den Verlust der Arbeitsplätze auf den LKW’s der deutschen Kollegen mit!

Die deutschen Kraftfahrer fordern die Umsetzung der von der EU festgelegten Kabotageverordnung (Kabotage: Erbringen von Transportdienstleistungen innerhalb eines Landes durch ein ausländisches Verkehrsunternehmen) und deren strenge Kontrolle, Anwendung der EU- Richtlinie zur Entsendung von Arbeitnehmern auf den Transportsektor sowie die Durchsetzung und strenge Kontrolle des Verbotes von „Briefkastenfirmen“.

Actie in de Transport ist eine im März in den Niederlanden ins Leben gerufene Initiative. Sie wendet sich gegen Sozialdumping in der EU und den Verlust vieler tausend Arbeitsplätze in Westeuropa durch Wettbewerbsverzerrung durch die EU-Politik. In wenigen Tagen schlossen sich in ganz Europa ca. 25000 Mitglieder an.
In Deutschland wurde sie von Udo Skoppeck, Kraftfahrer aus Solingen, gegründet und hat bereits über 4500 Mitglieder und ist damit die zweitstärkste Gruppe der europäischen Actie.

Zur Information der Fahrer hier noch eine zusätzliche Info:

Laut einer erneuten Studie durch das BAG sind die Mauteinnahmen durch deutsche LKW auf unter 62% weiter zurück gegangen!!!

Quelle

  1. Asphaltcowboy

    ganz meiner Meinung….

    Den all zu oft propagierten Demographischen Wandel wird es in Deutschland nicht geben. Durch das anheuern von ausländischen Fahrern wird dieser durch die Unternehmen umgangen. Und sie sind schon lange dabei das Problem zu umgehen. Siehe unter anderem die SVG mit ihren Spaniern, Dinotrans und wer weiß, was da noch auf uns zukommt. Dann darf man sich nicht wundern, wenn die Löhne und Sozialleistungen weiter in den Keller sinken. Ich kann persönlich dem Europa nichts abgewinnen und bin der Meinung das hätte das lieber lassen sollen. Ich bin bestimmt kein Rassist aber das wird meiner Meinung nicht lange gut gehen..Und immer den Gewerkschaften den schwarzen Peter zuschieben wenn es um Löhne geht, ist auch nicht richtig. Dazu sollte sich jeder mal fragen, ob eine Mitgliedschaft nicht was für sich hat. Denn nur wenn wir alle an einem Strang ziehen, können wir was bewegen. Aber wenn die breite Masse lieber den Schwanz zwischen den Beinen einklemmt und keinen Arsch in der Hose haben, gibt das nichts. Dann hilft auch Meckern nichts.

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Actie in de Transport

by Christian time to read: 5 min
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