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Das Aldi Prinzip – Billig um jeden Preis

So lautete das Thema der Sendung von Günter Jauch am 29.04.2012.

In der Sendung ging es u.a. darum das z.b. Aldi Süd zu den Unternehmen gehört, die die Bildung von Betriebsräten verhindert (wen wunderts, macht das doch fast jedes 2te Unternehmen), das Mitarbeiter der Führungsebene darauf geschult werden, Systematisch Mitarbeiter zu „Entsorgen“, das Aldi zwar Übertariflich zahlt, aber der Angestellte dafür auch noch mehr Arbeiten muss, als es ein Angeblicher Tarifvertrag zulässt, Mehrarbeit wird zwar auch hier erwartet, aber nicht vergütet.

Zurück zu dem Punkt: Mitarbeiter „Entsorgung“. Hier kann man sagen: Aussen Hui innen Pfui. Man merkt es den Mitarbeitern bei Aldi nicht an, aber diese werden Kontinuierlich Überwacht und wegen dem kleinsten „Vergehen“ wird eine Abmahnung geschrieben und sei es noch so Hirnrissig (z.b. Zigarette geraucht obwohl es draussen noch Dunkel war)

Das man aber auch nicht nur bei Aldi unfreundlich zu den Lieferanten ist, darüber kann jeder LKW Fahrer der schon einmal bei einem Aldi Zentrallager anliefern musste, ein Liedchen singen.

Zu meiner Zeit als ich noch bei Spediteuren gearbeitet habe, die bei Aldi und Co. anliefern, lief das so ab:

  • Ankunft beim Aldi Zentrallager
  • Anmeldung in der Warenannahme
  • Stundenlanges warten im LKW (3 Stunden minimum) bis auf einer Anzeigetafel das Kennzeichen meines LKW’s und die Tornummer erscheint
  • Ansetzen an der Rampe und anschliessendes Entladen

So jetzt könnte eventuell der eine oder andere meinen, das Warten ist nur deswegen so, weil man ist ja nicht der einzige LKW der da ist und die Lagerangestellten können ja auch immer nur eine gewisse Anzahl von LKW’s entladen. Und genau hier ist schon der erste Fehler:

Denn, die LKW’s werden nicht von den Angestellten von Aldi entladen, das macht der LKW Fahrer (im übrigen bei allen anderen Discountern auch) schön selber. Ja ich weiß, manch einer behauptet, das Aldi dafür bezahlen würde, das die LKW Fahrer entladen, aber weder ich noch sonst irgendein Fahrer mit dem ich gesprochen habe, hat auf seiner Lohnabrechnung einen Vermerk gesehen das da was extra drauf war, nur weil man bei nem Discounter im Zentrallager die Arbeit der dortigen Angestellten gemacht hat. Aldi, Rewe und wie Sie nicht alle heißen, mögen zwar dafür bezahlen, das da Abgeladen wird, aber weder der Spediteur noch der Fahrer sieht davon einen einzigen Cent (Ich hab selber mal die Frachtkonditionen gesehen, da steht nix davon das der Spediteur Summe X fürs Abladen bekommt).

Gut ist an und für sich kein Problem, aber auch Aldi nimmt dabei keine Rücksicht darauf das man als LKW Fahrer nur eine gewisse Zeit die Möglichkeit hat zu Arbeiten. Wenn die Zeit voll ist, muss der Fahrer eigentlich seine Tägliche Ruhezeit von 9 oder 11 Stunden machen (Je nachdem für was sich der Fahrer entscheidet und ob er noch verkürzen kann). Es bringt auch nichts, das man das bei der Anmeldung mal eben so den dortigen Angestellten mitteilt. Denn dann, so hat man das Gefühl, wartet man bei Aldi erst recht die Zeit ab bis der Fahrer seine Arbeitszeit voll hat und holt diesen dann an die Rampe damit er noch die Zeiten überziehen kann.

Na wundert sich jetzt noch jemand darüber das es Unfälle mit LKW’s gibt, weil die Fahrer übermüdet sind?

Es ist hier auch falsch anzunehmen, das der Fahrer nach der Entladetätigkeit Feierabend hat. Nee, da kommt dann der Disponent / Arbeitgeber des Fahrers und schickt diesen dann noch zum Laden. Und auch das kann dauern.

Reguläre Arbeitszeit eines LKW Fahrers kann bis zu 15 oder 16 Stunden pro Tag sein. Bei manchen sogar mehr.

 

Das Aldi Prinzip – Billig um jeden Preis

by Christian time to read: 5 min
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