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Krankenhaus – 12 Tage zu viel

12 Tage war ich nun im Krankenhaus, weil ich, warum auch immer, eine ordentliche Entzündung im linken Fuß hatte, genauer gesagt, jetzt immer noch habe. Für mich persönlich, normalerweise nichts Schlimmes. Denn es ist ja noch nicht so lange her, dass ich zuletzt im Krankenhaus war.

Aber dass sich in den vergangenen 2 Jahren so vieles verschlechtert hat, ist schon der Hammer. Und nein, die Schuld liegt hier nicht beim Pflegepersonal und den Servicekräften. Die können genauso wenig wie wir, mehr als das tun, was menschenmöglich ist.

Symptome behandeln, anstatt Ursachen zu beseitigen

Anders kann ich das, was ich in den vergangenen 12 Tagen erlebt habe, nicht beschreiben. Doch, von Anfang an.

Mir tat freitags schon der Schochen weh, hauptsächlich beim Laufen. Abends dann vor dem Schlafen gehen, war der linke Fuß dick angeschwollen und knall Rot. Nichts weiter bei gedacht, wird schon weggehen. Am Arsch die Waldfee. Morgens wollte ich mit dem Hund raus, laufen war gar nicht möglich. Schon das Auftreten war schmerzhaft und auf dem Fuß hatte sich eine kleine Beule entwickelt. Also samstags morgens ab ins Krankenhaus. Da ich mir selbst nicht erklären konnte, warum das Ganze so kam wie es kam, denn ich hatte mich weder gestoßen noch war ich umgeknickt, wurde erst mal geröntgt.

Am Knochen selbst war nichts zu sehen, der Arzt diagnostizierte eine Entzündung. Das warum (Ursache) war nicht wichtig. Ich musste da bleiben und sollte Penizillin bekommen. Was ich bis dato nicht wusste, ich reagiere Allergisch auf das Zeug. Das sollte sich aber erst fünf Tage später rausstellen.

Desinfizieren, als ob es kein Morgen mehr gibt

Mir wurde ein Verband angelegt, den ich täglich mehrfach mit einer desinfizierenden Lösung tränken sollte, damit die Schwellung zurückgeht und sich die Entzündung, von der man immer noch nicht wusste, wo diese herkommt, weiter ausbreitete. Ergebnis: Meine Haut an dem Fuß ist nun vollkommen ausgetrocknet, Eincremen ist nicht, da ich ja den Verband nun weiterhin tragen muss. U. a. auch deshalb, weil einem anderen Arzt dann nach 7 Tagen mal aufgefallen ist, die Eiterblase müsste man mal aufschneiden.

Erst einer älteren Krankenschwester ist dann mal aufgefallen, dass sich zwischen meinen Zehen ein Riss gebildet hatte, den ich selbst nicht bemerkt hatte. Also, entsprechende Salbe darauf und neuer Verband. Das Desinfizieren habe ich dann von mir aus sein gelassen. Wer weiß, wie meine Haut dann jetzt aussehen würde. Wie bei einem Krokodil, vielleicht.

Schmerzmittel anstelle einer neuen Matratze

Gut eine Matratze kann man das nicht nennen. Eher Auflage, damit man das Bettgestell nicht merkt. Aber auch die kann man regelmäßig austauschen. Eigentlich. Aber da auch dem Pflegepersonal diesbezüglich die Hände gebunden sind, verteilt man lieber Schmerzmittel gegen die Rückenschmerzen.

Was hier auch gut passt, als man mich runter in die Ambulanz schickte, um mir die Blase aufzuschneiden, ich muss dazu sagen, ich war angemeldet und somit sollte auch jeder Bescheid wissen, dachte ich zumindest. Wenn Dir dann aber im Behandlungsraum, trotz der vorherigen Erklärung durch einen Arzt, von einer anderen Ärztin, die schon die ganze Zeit dabei war, die Frage gestellt wird, warum man eigentlich hier wäre … Aufpassen ist eben nicht so jedermanns Sache. Passiert mir bei Gesprächen auch stellenweise mal und eigentlich sollte man das auch nicht näher erwähnen, wäre nicht besagte Ärztin 3 Tage später zur Visite auf der Station, auf der ich gelegen hatte, eingeteilt. Vorbereitung ist ja bekanntlich alles. Scheint die Junge Dame, allerdings nicht so zu sehen, denn sie fragte meinen Bettnachbarn, was er denn hätte, obwohl sie die Patientenakte vor sich hatte, auf einem Monitor.

Ja, für einen Mobilen PC! nicht Laptop ist Geld da, aber für Matratzen nicht. Egal. Eigentlich lagen wir 3 auf dem Zimmer, mit den gleichen Beschwerden dort, war aber scheinbar für Sie nicht wichtig. Es wurde nur einer befragt, dann ging es weiter. Na ja, so wie ich diese Frau am Freitag, als mir die Blase aufgeschnitten wurde, erlebt habe, hat die das Arbeiten ohnehin nicht erfunden.

Unterbesetzt und überfordert

So kann man die Situation auf der Station beschreiben. Es kam nicht selten vor, dass ich wegen der Infusion, die ich in den ersten 5 Tagen erhalten hatte, 4x am Tag bekam, nachfragen musste. Wie zuvor erwähnt, ich mache dem Pflegepersonal keine Vorwürfe. Die haben Stress genug.

Vorwürfe mache ich denen, die dafür sorgen, dass es so wenig Personal auf den Stationen gibt. Klar, dass man nicht 40 Leute für 20 Patienten bereitstellt, ist mir klar. Aber auch nicht sechs Pflegekräfte für 50 Patienten. Da geht schon was mehr. Und da ist nicht nur die Krankenhausleitung gefragt, auch die Politik. Und nein, auf dem Balkon stehen und klatschen hilft da nicht. In keinem Job. Davon wird deren Arbeit nicht leichter und davon gibt es auch nicht mehr Geld im Portemonnaie.

Zum Essen will ich mich eigentlich nicht äußern. Aber, Fleisch ist, wenn es in der Küche ankommt, bereits tot. Das muss man durch die Zubereitung nicht noch mehr töten. Jetzt könnte man sagen, ja, es ist ja eine Großküche. Nee, kann man nicht. Denn auch Großküche kann besser sein. Und ich weiß auch, dass man eine Großküche nicht mit zu Hause vergleichen kann, obwohl ich in meiner Zeit im Fernverkehr Großküchen erlebt habe, die da verdammt nah dran kamen. Aber bspw. einen Rinderbraten so zu zerkochen, dass er nur noch durch andere Beilagen auf dem Teller zusammengehalten wird und man diesen ansonsten mit einem Strohhalm vom Teller saugen kann … Sorry, geht gar nicht. Und auch eine Mehlschwitze kann man besser machen. Egal. Wie sagte man früher bei der Bundeswehr? Der Hunger treibt es rein und der Ekel runter. Wobei das Essen beim Bund damals so schlecht nicht war.

Ich kann mit diesem Artikel auch nicht alle Krankenhäuser über einen Kam scheren. Aber das, indem ich die letzten 12 Tage verbringen musste, hatte zeit meines Lebens noch nie einen guten Ruf und aus einem mir unbekannten Grund wird auch nichts daran getan, dass es besser wird.

Und nein, an der Situation in der Pflege wird sich auch nichts ändern, wenn man weiterhin immer wieder die wählt, die aktuell an der Regierungsarbeit beteiligt sind. Und ja, das schließt die Rechtsradikale AfD mit ein!

Krankenhaus – 12 Tage zu viel

by Christian time to read: 9 min
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