Ich bin überzeugt, dass viele Menschen seit der vermeintlichen Corona-Pandemie immer mehr zu paranoiden Wesenszügen neigen. Es ist mittlerweile gängige Praxis, dass sich gleich jeder angepisst fühlt, nur weil er in das geschriebene Wort etwas hinein interpretiert, was eventuell gar nicht vorhanden ist.
Es ist schon so weit gekommen, dass man in bestimmten Kreisen aufpassen muss, was man sagt oder schreibt.
Als es neulich in einer Facebook-Gruppe um das Thema mit dem Abo von Meta ging, habe ich geschrieben, wer nicht zahlen will und auch keine Werbung haben will, soll sich auf dem Handy eine bestimmte App installieren und damit sei es da schon mal vorbei mit der Werbung.
Auf eine Frage, was dann, antwortete ich nur: Wenn du das nicht willst, musst du ja nicht. Jedem das Seine.
Dass ich mit dem letzten Satz einen Shitstorm auslöse, war mir in dem Moment nicht bewusst, da ich an dem Satz eigentlich nichts Schlimmes sehe. Nun, ich habe aber die Rechnung ohne die Leute mit der Nazikeule gemacht.
Der Satz, „jedem das Seine“, ist eigentlich uralt und beschreibt eigentlich eine Vielzahl von Begriffen aus den antiken philosophischen Theorien der Moral und Politik, das Prinzip der Gerechtigkeitsverteilung. Quasi könnte man sagen, jedem, was ihm gebührt, etwa durch gerechte Güterverteilung.
Was mir zudem Zeitpunkt überhaupt nicht in den Sinn kam, dass dieser Spruch ebenfalls über den Toren des KZ Buchenwalds stand, wie etwa auch der Spruch „Arbeit macht frei“ über dem KZ Auschwitz.
Dieser Tage gedachte man den Opfern der Reichspogromnacht. Also die Nacht aus der Nazizeit, wo in Deutschland, Österreich, Polen und Tschechien die Synagogen brannten. Ich will in keinster Art und Weise diese Zeit verharmlosen, aber wie immer gibt es in Deutschland ein paar Sensibelchen, die solche Sätze ganz besonders triggern.
Dass dann eine Diskussion in eine ganz andere Richtung als beabsichtigt verläuft, ist dann im Nachhinein logisch.
Allerdings
ist das nicht das Einzige, was mich an den Menschen aktuell stört. Keiner kann mehr irgendwas so akzeptieren, wie es ist. Die meisten versuchen nur noch in jedem Satz, in jeder Tätigkeit, in jedem Erfolg des anderen immer nur das schlechte zu sehen.
Nehmen wir mal ein Beispiel von dem, was an Werbung auf TikTok aktuell läuft. Viele Content Creator machen aktuell Werbung für den Opera Browser. Bei vielen, die etwas Ahnung davon haben, ein rotes Tuch, was die Browser anbelangt. Opera gehörte bis 2016 einer norwegischen Firma, wurde dann allerdings von einem chinesischen Konsortium aufgekauft. Opera gehört also jetzt, genau wie TikTok auch, den Chinesen.
Der Browser selbst ist unter den Kennern als Datenschleuder verschrien, die zusätzlichen Tools, wie VPN etc. sind eher mehr Schein, als sein. Und auch ich bin nicht gerade begeistert darüber, dass in den Nutzungsbedingungen steht, dass bei der Nutzung des Opera-Browsers meine Daten an Dritte weitergegeben werden.
Ich habe mir dann mal den Spaß gemacht und diese Bildergalerie hochgeladen und im Verlauf eines Tages, trat dann wieder so ein negatives Individuum aus dem Dunkeln ins Licht.
Dass das keine Fun Facts sind, was ich da auf den Bildern geschrieben habe, ist mir klar. Werbung für irgendwas machen wollte ich auch nicht, denn a) ist mein Account auf TikTok zu klein um damit was zu erreichen und b) genau wie hier im Block, habe ich auch auf TikTok kein finanzielles Interesse dort mit meinem Content Geld zu machen.
Ich muss nicht wie gewisse andere LKW fahrende YouTuber durch Sponsoren mein Gehalt aufbessern.
Klar, ich nenne dort 3 Tools, die man anstatt den Opera-Browser nutzen sollte. Das ist meine Meinung, mehr vertrete ich auch dort nicht. Und ja, wenn man das schlechte darin sehen will, dann kann man das auch als Werbung bezeichnen. Kann man. Muss man aber nicht. Diese Person hat es nun so gesehen, ändert man nichts daran. Mir auch egal. Die Leute sind alle mittlerweile etwas komisch, um es mal harmlos auszudrücken.
Vielleicht ist denen auch die Impfung nicht bekommen. Ich weiß es nicht.
Das Verhalten im Straßenverkehr ist nicht anders. Es wird Woche zu Woche aggressiver. Statt an Stellen zu überholen, wo man vorher Kilometer weit sehen konnte, ob von vorn was kommt, wird nur noch an unübersichtlichen Stellen überholt. Gegenverkehr interessiert nicht, soll der doch bremsen.
Vielleicht sollten sich einige Menschen mal Gedanken über Ihre Weltanschauung machen, nicht in allem und jedem gleich den Ansatz suchen, um diesen zu diskreditieren oder gleich nur das Böse selbst zu sehen.
Dass das mit dem geschriebenen Wort nicht immer leicht ist, ist klar. Aber gleich alles, was irgendwer schreibt, mit der Nazikeule todschlagen zu wollen, ist nicht richtig. Das kann man hinterher immer noch, wenn man herausgefunden hat, was der Gegenüber mit seiner Wortwahl überhaupt sagen wollte.
Noch ein Beispiel: Man hatte mir ja auch vorgeworfen, ich würde paranoid wirken, nur weil ich beim Thema Datenkraken gesagt habe, dass die größte Datenkrake das Handy selbst sei, denn jedes Smartphone Hersteller mit dem Lieferanten des Betriebssystems weiß immer noch vor Facebook und Meta, mit wem man wann und wo gewesen ist, mit wem man wann wie lange telefoniert, Nachrichten ausgetauscht oder wen man in der Kontaktliste hat. Und das man da halt einen Riegel vorschieben kann, in dem man Smartphones kauft, die eben nicht an Google und Co gebunden sind, anstelle von WhatsApp, Telegramm, Signal oder Threema einen Messenger benutzt, der eben nicht zugriff auf die Kontakte und die eigene Rufnummer braucht, damit man mit anderen chatten kann.
Aber anstatt nachzufragen, wo man vielleicht so etwas bekommt, war es einfacher, mich als paranoiden Irren hinzustellen.
In diesem Sinne…. Bis neulich…
